Great Wall Motors beschuldigt Fiat Industrieller Spionage
21. Oktober – Der chinesische Automobilhersteller Great Wall Motors hat gegen Fiat mit der Anschuldigung, Fiat habe heimlich dessen Produktionsanlagen fotografiert, in China Klage erhoben.
Die Klage wurde als Reaktion auf Fiats Behauptung, Great Wall habe ein Modell von Fiat kopiert, in Shijiazhuang eingereicht. Der wichtigste Beweis, der beim zuständigen Gericht hinterlegt wurde, entstamme von dem Beweismaterial, welches Fiat selbst beim Chinesischen Gericht eingereicht habe, wie der Anwalt von Great Wall Liu Hongkai der Financial Times berichtete.
„Wir haben nicht die genauen Photos, aber in Fiats Beweismaterial heißt es, dass sie Personen beauftragt hätten, Great Walls Anlagen zu photographieren. In ihrem Material bestätigen sie also, dass Sie diese geheimen Photos gemacht haben,“ teile Liu mit.
Great Wall und Fiat sind gegenwärtig in einen andauernden Prozess verwickelt, in dem es um die Frage geht, ob Great Walls Kleinwagen Peri eine Kopie des Fiat Pandas ist. Ein Italienisches Gericht hat bereits zu Gunsten Fiats entschieden und folglich den Verkauf des Modells in Europa verboten, obwohl das endgültige Urteil erst im März erwartet wird.
Der Übergriff auf geistiges Eigentum und die Verfügbarkeit von nachgemachten Produkten sind Probleme, denen in China tätige Unternehmen oft ausgesetzt sind. Zwar gibt es in China Gesetze zum Schutz von geistigem Eigentum, der Vollzug dieser ist allerdings noch nicht ausgereift.
Fiat teilte in einer Stellungnahme mit: “Wir möchten ausdrücklich betonen, dass Fiat in seiner 110jährigen Geschichte niemals das Design oder die Aufmachung eines Autos anderer Hersteller kopiert oder nachgemacht hat.“
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