China verstärkt Maßnahmen zur Förderung der Erneuerbaren Energien in der Architektur

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Von Shelly Zhao

22. März – Am 03. März 2011 hat das Ministerium für Finanzen, Wohnungsbau und städtische und ländliche Entwicklung (MoHURD) ein Rundschreiben veröffentlicht, dass sich der Verbesserung der Rahmenbedingungen zur Förderung erneuerbarer Energien in der Architektur und Infrastruktur gewidment hat. Das Schreiben will die Reichweite der Richtlinien vergrößern, sowie deren bessere Implementierung und Überwachung auf allen Ebenen der chinesischen Regierung gewährleisten.    

Die wichtigsten Themen aus dem Rundschreiben behandeln:

– Das Erreichen einer höheren Produktivität, sowie eine Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien im Energiemix der genutzten Energien auf 20 Prozent bis zum Jahr 2020. Diese erneuerbaren Energien sollen aus Solarenergie, Erdwärme und Biokraftstoffen bestehen.

– Bis Ende des Jahres 2015, sollten Bauten, die auf erneuerbaren Energien basieren, auf Bauflächen im Ausmaß von 2,5 Milliarden Quadratmetern Umfang gebaut werden. Der Energiespareffekt entspricht dem Brennwert von 3.000 Tonnen Kohle.   

– Der Schwerpunkt der Ausweitung dieser Bauaktivitäten soll im ländlichen Raum stattfinden und in Schlüsselgebieten einen Anteil von 10 Prozent erreichen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen im ländlichen Raum soll dazu beitragen, dass auf Ebene der lokalen Behörden auf dem Land, die technischen Normen, die Infrastruktur und die Versorgung mit sauberer Energie verbessert wird.  

– Die Anwendung neuer und erneuerbarer Energien soll beschleunigt werden und dadurch soll die Nachfrage nach verbesserten technischen Standards erhöht werden, das schließt Wettbewerb und Verbesserungen der Systemstruktur ein. 

– Die Entwicklung einer Grünen Bauart und Naturschutzprojekte sollen vorangetrieben werden, sowie die Bereitstellung von Subventionen für grüne Projekte in den Städten gewährleistet werden. 

–  Die Qualitätskontrolle, der Bewertung, sowie die Inspektion, der Betrieb und die Leitung von Bauvorhaben sollen verbessert werden.   

– Lokale Finanzabteilungen sollen unterstützt werden, um ein stabiles System zu gewährleisten und die innovative Nutzung der Ressourcen zu ermöglichen.  

– Der Kern des Rundschreibens liegt im Bemühen um erneuerbare Energien. Die Konzentration liegt dabei auf der Organisation durch die Zentralregierung, und deren lokale Ableger, sowie auf die Organisation und Leitung der Gebäudekonstruktion und Finanzierung solcher Immobilien. Diese sollten dementsprechend koordiniert und engagiert gesteuert werden.

Das sind hohe Ziele, die Ehrgeiz und Willen der Regierung beweisen, den Umbau der chinesischen Wirtschaft voranzutreiben. Aber die Durchführung dieser ehrgeizigen Projekte wird nicht ohne Probleme bleiben. Erstens, tendieren erneuerbare Energien dazu am Anfang teurer zu sein, und das Land China wird bei seinem Energiemix weiterhin kurz und mittelfristig, stark von fossilen Brennstoffen abhängig sein.

Zweitens sind viele dieser Direktiven beeindruckend in Ausmaß und Ziel, und eine Implementierung erscheint in der Theorie äußerst wünschenswert, aber die Umsetzung auf lokaler Ebene, Verantwortung, und Schutz der lokaler Interessen bleiben bestehen. Ein Beispiel zur Veranschaulichung dieser Umstände ist der Bau des Hydroelektronischen Damms, der ein wichtiger Teil der Entwicklung hin zu sauberer Energie ist. Dieses Thema wird in China kontrovers behandelt und es führte zu Umsiedlungen und Protesten auf lokaler Ebene. Diese Auswirkungen von ehrgeizigen Projekten, die aus Bemühungen um saubere Energie hervorgehen, rufen nach einem vorsichtigeren Management und einer umsichtigeren Übersicht.           

Drittens wird die Rolle einer Bürgereinbindung in diese Projekte in den Dokumenten von Offiziellen nur vage und oberflächlich behandelt. Auf sie wird auch in dem Rundschreiben nicht näher eingegangen. In der Vergangenheit war die chinesische Regierung, vorsichtig gesagt, nicht immer empfänglich für die Beschwerden aus der Zivilgesellschaft. Es gibt viele Fälle in denen gegen Antragssteller und Protestierende Gefängnisstrafen verhängt wurden. Bekannte Betroffene von diesen Vorgängen sind Dai Qing und Wu Lihong.       

Während das Rundschreiben das Bemühen Chinas um mehr Umweltfreundlichkeit und eigene Energiesicherheit unterstreicht, liegt das Problem, wie in diesen Fällen so oft, in der Ausführung dieser Pläne, sowie die Umsetzung und Überwachung dieser Initiativen, die von oben herab durchgesetzt werden sollen.

Nachtrag zu diesem Thema: China hat Genehmigungen zum Bau neuer Atomkraftwerke ausgesetzt und umfassende Prüfungen in bereits errichteten Kernkraftwerken angeordnet um Sicherheitslücken zu schließen. China hat 13 Kernkraftwerke, die auf vier Standorte verteilt sind: Ling Ao, die Daya Bucht, Qinshan, und Tianwan. Die ersten zwei der Genannten Kernkraftwerke befinden sich in der Provinz Guangdong, an der Küste in der Nähe von Shenzhen und Hong Kong, während sich die beiden Letztgenannten in der Provinz Jiangsu befinden. Im Moment befinden sich in China 27 Kernkraftwerke im Bau. Das entspricht 40 Prozent des momentanen weltweiten Kernkraftwerksbau. 

Die Öffentlichkeit und Offizielle in China sind wegen des nuklearen Unglücks in Japan besorgt, sowohl um die Sicherheit der eigenen Kernkraftwerke als auch über die Entwicklung der aktuellen Situation in Japan und die Auswirkungen auf China. So haben viele Menschen in Erwartung eines Fallouts den Salzvorrat der Geschäfte förmlich geplündert. Teilweise mussten die Menschen stundenlang in langen Schlangen vor den Geschäften warten.  

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von dem Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates.