China erhebt 36% Einfuhrzölle auf Nylonfasern in Folge eines fortwährenden Handelskonflikts mit den USA
20. Oktober – Der Handelskonflikt zwischen den USA und China setzt sich fort. Das chinesische Handelsministerium gab bekannt, dass es ab sofort vorläufige Antidumpingzölle von 36% auf in den USA hergestelltes Nylon 6 (Polycaprolactam) erheben wird.
Das Ministerium verlautbarte, dass die Abgaben zunächst als Sicherheit einbehalten würden. Sollte die neue Regelung in letzter Instanz doch aufgehoben werden, würden die Zollgebühren rückerstattet. Ähnliche Einfuhrzölle betreffen auch Nylon 6 aus der EU, Russland und Taiwan, allerdings sind die Tarifsätze hier niedriger.
Wie die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, wurde die Entscheidung Zollgebühren einzuführen als Anti-Dumping-Maßnahme getroffen, nachdem das Handelsministerium eine Bedrohung des heimischen Marktes durch importiertes Nylon 6 festgestellt hatte. Nylon 6 ist ein häufig verwendetes Material zur Herstellung von Zahnbürsten, Socken, Strümpfen, Strickwaren, Fäden, Seilen, Netzen und Reifenkord.
Der Handelskonflikt zwischen China und den USA begann im September, als die USA 35% Einfuhrzölle auf in China gefertigte Reifen erhob, und China daraufhin erklärte, es wolle die Zollgebühren auf Hühnerfleisch und Autoteile aus den USA erhöhen.
Der Handelskonflikt entwickelt sich also genau im Vorfeld des Staatsbesuchs des US-Präsidenten Barack Obama in China, welcher für November geplant ist.
He Maochun, Professor für Wirtschaft und Diplomatie an Pekings renommierter Tsinghua University, sagte der New York Times, China hätte keine andere Wahl auf Amerikas protektionistische Maßnahmen zu reagieren, als mit eigenem Protektionismus. „Wir habe unser schlechtes Verhalten von anderen Ländern gelernt“, sagte er. „Chinas Handeln im Bezug auf diese Sache wird als Abschreckung und Warnung an andere Länder dienen.“
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