Welche Wirtschaftsbereiche wurden in der Freihandelszone Shanghai dereguliert?

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Freihandelszone ShanghaiSHANGHAI – Nachdem die mit Spannung erwartete Überarbeitung der  “Negativliste” , die ausländische Investitionen in der Freihandelszone Shanghai reguliert, veröffentlicht wurde, haben Analysten mit gemischten Gefühlen reagiert, zumeist aufgrund der Genauigkeit dieser. Eine durchgehende Analyse der Veränderungen, wie von Dezan Shira & Associates durchgeführt, offenbart allerdings größeren Grund zur Freude, da die Freihandelszone Shanghai Chinas nächstes Kapitel der wirtschaftlichen Reform anführt.

Die Negativliste ist eine innovative Herangehensweise an ausländische Investitionen, die ausschließlich in der Shanghai Freihandelszone eingeführt wurde. Unter diesem System genießen ausländische Investoren die gleiche Behandlung wie chinesische Inlandsunternehmen in all jenen Industrien, die in der Liste nicht ausdrücklich beschränkt oder verboten sind. Somit ist sie der Grundstein des breiteren Pakets an wirtschaftlichen Reformen der Freihandelszone, welches gestraffte Unternehmensgründungen, dem eigenen Ermessen überlassenen Fremdwährungswechsel und fortgeschrittene Konfliktlösung beinhaltet.

Im Großen und Ganzen reduziert die überarbeitete Negativ Liste die Anzahl der für ausländische Investitionen verbotenen Industrien um 27% auf 139 von ehemals 190. Der Großteil dieser Veränderungen konzentriert sich auf die Kategorien (C) Produktion und (G) Transport, Lagerung und Postdienste, und zu einem geringeren Grad in (F) Groß- und Einzelhandel. Außerdem erläutert die Negativliste viele der Beschränkungen, die von der originalen Negativliste für bestimmte Industrien vorgeschrieben wurden, wie zum Beispiel zwingende chinesisch-ausländische Investmentverhältnisse.

Für eine vollständige Liste aller neu liberalisierten Industrien oder eine Beratung darüber, was die Freihandelszone Shanghai Ihrem Unternehmen bieten kann, können Sie uns gerne unter germandesk@dezshira.com kontaktieren.

Ein Novum ist das Pilotprojekt, dass internationale Kanzleien in der FHZ unter bestimmten Bedingungen zulässt. Des Weiteren wurden Konzessionsbestimmungen für ausländische Werbeagenturen abgeschafft und der “bürokratische” Aufwand erleichtert.

Mehr zum Thema: Abschaffung der Konzessionsbestimmungen für ausländische Werbeagenturen in der FHZ Shanghai.

Im Bereich der Produktion ist ausländisches Investment nun uneingeschränkt möglich für Druckertinte, Pigmenten und ähnlichen Produkten; bestimmte ehemals beschränkte Chemikalien und Vitamine; synthetische Fasern; Konstruktionskräne; und elektronische Autokomponenten. Im Transportsektor wurden währenddessen die folgenden Industrien vollkommen oder teilweise durch die Negativliste liberalisiert: Bahnfrachten; internationaler Überseetransport; Cargo- und Containerabwicklung; und Flugzeugreparaturen.

Die Finanzindustrie erhielt durch die Überarbeitung einen starken Auftrieb da ausländische Investitionen nun frei in Investmentbanken, Finanzunternehmen, Treuhandelsgesellschaften und Devisenvermittlungsgesellschaften erlaubt sind. Bestimmte Konditionen, die Investitionen in Chinas boomender Gesundheitsindustrie regulieren, wurden auch überarbeitet, wie etwa die Abschaffung der 20 Millionen RMB Mindestinvestition und der maximalen Betriebsdauer von 20 Jahren für medizinische Institute.

Als Anzeichen für Chinas Bereitschaft zu Reformen in der Freihandelszone wurde die sensible Internetcafé-Industrie durch die Negativliste liberalisiert. Dies scheint mit einem größeren Trend von gelockerten Beschränkungen der Unterhaltungsindustrie in der Freihandelszone einherzugehen, wo früher Chinas zwölf Jahre andauerndes Verbot von Videospielkonsolen abgeschafft wurde.

Investoren aus Hongkong und Macau wurden durch die überarbeitete Negativliste mehrere Präferenzregulierungen zugesprochen, wie freiere Investitionen in den Bau und Betrieb von Kinos sowie in eine Reihe von am Boden durchgeführten Dienstleistungen im Flugtransport. Dies öffnet die Möglichkeit, dass ausländische Investitionen durch Hongkong in diese Industrien geschleust werden.

 

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