Verkauf und Vertrieb in China ohne rechtliche Vertretung (2/5)

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Zweiter Teil

Kolumne: Chris Devonshire-Ellis 

03. Dezember – Ich erkenne großes Potential für ein Wachstum im Verkauf und Vetrieb im Ausland, weil ich sehr viel auf der Welt herumreise (in letzter Zeit war ich in Indien, den USA, China und Europa). Dieses Gefühl genieße ich allerdings mit gesunder Vorsicht. Überall, ob in Idaho oder der tschechischen Republik, sind Unternehmen in Aufbruchsstimmung und bereiten sich zumindest geistig auf einen Schritt vor, den sie zuvor nicht wagten – nämlich ihre Produkte in Übersee zu verkaufen. Das Wirtschaftswachstum in der Europäischen Union und in den USA im Jahre 2010 pendelt bei einem, beziehungsweise zwei Prozent – je nachdem welche Zeitung man liest. Im Vergleich mit den aufstrebenden Märkten Asiens, China und Indien im Besonderen, die sich mit Wachstumsraten von neun, beziehungsweise zehn Prozent präsentieren, sieht das eher mager aus. Kurzum, während in Asien die Konsumlust herrscht, ist die Stimmung in den westlichen Industrieländern eher trübe.

Diese Tatsache macht es für Produzenten auf dritter oder vierter Stufe interessant – KMUs, meist Familienbetriebe, manchmal Filialen größerer Unternehmen, die aber kreditscheue Muttergesellschaften haben – jetzt ihre Produkte in Asien zu verkaufen. In diesem Zusammenhang wird China natürlich oft genannt. Die USA und die Europäische Union haben erhebliche Ressourcen in China. Jeder kennt jemanden, der dort schon geschäftlich aktiv war. Ein Mangel an Dollar und Euro für Investitionen drängt viele Führungskräfte dazu, in diese Märkte zu drängen ohne über genügend Geld oder Ressourcen zu verfügen. Diese „Reisewirtschaft“ (Travel Economy) ist das Schicksal vieler. Das ist in Anbetracht eines kleinen Etats auch sinnvoll. Diese Funktion, ohne die finanzielle, organisatorische oder personelle Unterstützung kann aber schnell sehr mühsam werden. Der Verkauf nach China ist ein zweischneidiges Schwert. Wie geht man mit diesem Problem, mit kleinem Budget und keiner Erfahrung, um?

 Nach Hilfe, liebe Leser, brauchen Sie glücklicherweise nicht lange suchen. In meinem Unternehmen, Dezan Shira & Associates, haben wir längst verstanden mit welchen Risiken und Sorgen sich KMUs auseinandersetzen müssen. Wir kennen Ihr Bedürfnis nach klaren Einführungen, Richtlinien und preiswerteren Dienstleistungen. Seit langem ist uns bewusst, dass das Hauptproblem für KMUs „der bestmögliche Weg in den chinesischen Markt“ ist. Seit 1999 sind wir dabei, derartige Wissenslücken durch unsere Publikation „China Briefing“ zu schließen. Während die China Briefing mittlerweile ein monatliches Magazin, sowie spezifische Handbücher veröffentlicht, ist die Webseite, auf welcher Sie sich befinden, der natürliche Nachfolger zum ursprünglichen Newsletter. Wir arbeiten ebenfalls sehr eng mit verschiedenen Regierungen zusammen, um in den entsprechenden Ländern geeignete Informationen für Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Eines unserer erfolgreichsten Projekte bisher war das China Business Handbook, welches wir zusammen mit der U.S. Behörde für Außenhandel erstellten  (U.S. Department of Commerce). Das ganze Buch kann in unserem Asia Briefing Buchladen gratis heruntergeladen werden.

Wie bereits angesprochen ist eines der neueren Probleme für ausländische Gesellschaften, wie sie ihre Produkte in China verkaufen und verteilen können, ohne einen gesetzlichen Vertreter oder ein Anlagevehikel im Land selbst zu haben. Dieses Buch behandelt genau dieses Thema und ich werde im Folgenden die Kapitel einzeln zusammenfassen:

Vertrieb

Mit Blick auf die Komplexität des chinesischen Marktes, sollten ausländische Unternehmen allenfalls Import und China-Marketing einem einheimischen Agenten überlassen. Mit Bedacht, Training und ständigem Kontakt kann ein internationaler Exporteur, eine gute Marktpräsenz über eine chinesische Handelsgesellschaft erlangen. Diese sind nämlich oftmals bevollmächtigt eine große Auswahl an Gütern zu vertreiben. Einige von den größeren Firmen haben weltweit Vertretungen und auch ein gutes Netwerk von Vertretungen und Partnerschaften in China. Eine diversifizierte Erfassung ganz Chinas ist jedoch vielen dieser Handelsgesellschaften wegen der Schwierigkeiten in den Bereichen Transport und Kommunikation unmöglich. Auch hier sind einige spezialisierte Ausländisch investierte Gesellschaften vor Ort, die Abhilfe leisten können. Fragen Sie Ihre Botschaft, Ihr Konsulat, oder wenden Sie sich an unser Unternehmen für Hilfe – wir sind seit 18 Jahren in China und verfügen über ein Netzwerk von Importagenten und Vertreibern, mit welchen wir Sie in Kontakt bringen können. All dies ist kostenlos. Senden Sie uns eine E-Mail an: info@dezshira.com.

Handelsgesellschaften

Chinas Regulierungsbehörden sahen rasante Wachsen der Zahl chinesischer Unternehmen, die mit mindestens RMB 500.000 über genügend Kapital verfügen um eine Import/Export Lizenz erwerben zu können. Ob solche Unternehmen tatsächlich eine derartige Erlaubnis besitzen oder nur Trittbrettfahrer sind, lässt sich mit einem Blick auf ihre Gewerbeerlaubnis feststellen. Fragen Sie ihren Partner immer nach einer Kopie dieses Dokuments (kann er die Gewerbeerlaubnis nicht vorweisen, verhandeln Sie erst gar nicht). Ausländische Investoren können Unternehmen auch unter derjenigen Rechtsform gründen, die gemeinhin als ausländisch investierte Handelsgesellschaft (FICE) bekannt ist, und das wiederum kann hilfreich sein. Daraus entsteht ein Markt, in welchem sowohl chinesische, wie auch ausländische Unternehmen um die Gunst internationaler Importeure und Exporteure buhlen. Die bestehenden Restriktionen in diesem Sektor sind güterspezifisch (zum Beispiel gelten sie für  Bücher, Zeitungen, Medikamente) und alle Importe müssen durch den chinesischen Zoll. Die Effizienz der Zollbehörden hat sich in den letzten Jahren stark verbessert und in manchen Fällen ist sie erstklassig. Falls Sie eine Einführung zu diesem Thema brauchen, können Sie uns gerne kontaktieren.

Sie können natürlich jederzeit Ihr eigenes Unternehmen eröffnen, aber das ist natürlich ein entscheidender Kostenpunkt in Ihrem Budget. Ein einfaches Import/Export Anlageinstrument, welches einem ausländischem Investor das Recht gibt, ein Produkt auf dem chinesischem Markt zu verkaufen, ist eine praktische Stütze. Die Gründung eines solchen Unternehmens ist relativ preiswert. Prinzipiell beinhaltet der Umfang dieser Geschäftstätigkeiten sowohl Handels- und auch Vertriebsrechte. Vertriebsrechte beinhalten:

  1. Agenturdienstleistungen auf Kommissionsbasis
  2. Großhandel
  3. Einzelhandel

Gesetze und Regularien, die vom Handelsministerium erlassen werden, ermöglichen ausländischen Unternehmen ausschließlich ausländisch investierte Vertriebszentren für chemischen Dünger, aufbereitetes Öl und Rohöl, sowie andere importierte und lokal produzierte Güter, zu gründen. Es gibt auch hier Einschränkungen, zum Beispiel bei Büchern und Zeitschriften, Pharmaprodukten und Pestiziden. Weiter Einzelheiten können hier gefunden werden.

Im dritten Teil von „Verkauf und Vertrieb in China ohne rechtliche Vertretung“ geht es um Vetrieb und Verkaufskanäle, sowie das Thema Lizenzbetrieb. Die Fortsetzung folgt in Kürze auf dieser Seite.

Im ersten Teil ging es um  das Thema Agent oder Verteiler und Einheimische Agenten. Im dritten Teil geht es um Vertrieb und Verkaufskanäle und Lizenzbetriebe

Der Inhalt dieses Artikels wurde vom U.S. Behörde für Außenhandel (U.S. Department of Commerce) beigesteuert und wurde von Dezan Shira & Associates aktualisiert. Das U.S. Behörde für Außenhandel und der U.S. Handelsdienst (U.S. Commercial Service) ist seit 19 Jahren in den größten chinesischen Städten vertreten. Mit dem Zweck die dynamischen und unterentwickelten Märkte von Chinas Städten der ersten und zweiten Klasse für amerikanische Exporteure zu öffnen, arbeiteten die Experten des U.S. Handelsdienstes zusammen mit Chinas nationaler Handelkammer, CCPIT, damit U.S. Exporteure potentielle Märkte erschließen, Partnerschaften und Verteilnetzwerke entwickeln und sich mit den Entscheidungsträgern treffen können. Die Exportabteilung kann hier gefunden werden und verfügt über ausgedehntes Netzwerk in ganz China.   

Chris Devonshire-Ellis der Haupt- und Gründungspartner von Dezan Shira & Associates, deren erstes Büro in China er 1992 eröffnete. Mittlerweile hat die Firma 10 Vertretungen in China. Bitte kontaktieren Sie die Firma für Fragen bezüglich Chinastrategie, Handel, Investitionen, Steuer- und Rechtsberatung über info@dezshira.com. Die Firmenbroschüre kann hier heruntergeladen werden. Chris schreibt ebenfalls für India Briefing , Vietnam Briefing , Asia Briefing und 2point6billion.

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von der Beratungsfirma Dezan Shira & Associates.

Haben Sie manchmal Probleme mit chinesischen Buchhaltungs-, oder Wirtschaftsbegriffen? Für angemeldete Nutzer bieten wir nun eine kostenlose Übersetzungsliste der wichtigsten Buchhaltungs- und Wirtschaftsbegriffe zum Herunterladen an. Die Liste bietet Ihnen neben dem deutschen Begriff, die Übersetzung ins Pinyin und ins Englische sowie die chinesischen Schriftzeichen.