Suzhou – „Venedig des Ostens“ bietet großartiges Geschäftsumfeld (1/3)
16. Mai – Das Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates hat vor kurzem ein Büro in Suzhou eröffnet. Das ist einer von vielen guten Gründen, um den China Briefing Lesern, diese Stadt, die sich sehr um Investitionen aus dem Ausland bemüht und die daher für solche Investitionen über gute Standortbedingungen verfügt, einmal genauer vorzustellen.
Der erste Teil unserer dreiteiligen Serie soll dazu genutzt werden, um die Stadt und die vorherrschenden Investitionsbedingungen dort etwas zu umreißen.
Für wunderschöne Landschaften und eine fleißige und geschäftstüchtige Bevölkerung ist Suzhou bekannt. Mit dem Titel „Venedig des Ostens“, schmückt sich die Stadt, die in der Provinz Jiangsu liegt, zurecht. Sie macht bei den Verbesserungen des Geschäftsumfeldes, welches sie ausländischen Investoren bietet, enorme und zügige Fortschritte. Die Bewohner verfügen mit RMB 117.200 (cirka Euro 12.810) über ein jährliches Durchschnitteinkommen, das im landesweiten Vergleich hoch ist.
Shanghai wird immer teurer und Suzhou kann mit seiner verkehrsgünstigen Lage daraus Kapital schlagen. In den letzten Jahren hat die Stadt nämlich große Volumen von ausländischen Direktinvestitionen (FDI) angezogen. Ein großer Teil davon wanderte in den „Suzhou Industrial Park“, der wohlhabend ist und sich in guter Lage befindet.
Wichtige Informationen über Suzhou:
– in 25 Minuten kann man Shanghai mit der Bahn erreichen
– in 75 Minuten kann man Nanjing mit der Bahn erreichen
– in der Stadt werden landesweit die meisten Laptops und Digitalkameras produziert
– die Lokalregierung spielt bei der Steuerung der lokalen Wirtschaft eine innovative und wichtige Rolle
– als „Suzhou Modell“ ist die Weise bekannt, wie die Lokalregierung die städtische Wirtschaft entwickeln will
– einige der historischen Gartenanlagen in Suzhou, wurden von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt
– die Innenstadt ist mit ihren alten Kanälen und den denkmalgeschützten traditionellen chinesischen Behausungen in ganz China einmalig
Inftrastruktur
Im erweiterten Stadtgebiet von Suzhou leben heute sechs Millionen Menschen. Suzhou soll innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einer „supergroßen“ Stadt anwachsen. Der Stadtkern soll ausgeweitet und durch Schnellstraßen begrenzt werden. Im Westen soll der See Tai den Stadtkern begrenzen.
Suzhou wird oft als Tor zum Südosten bezeichnet, weil die Stadt über ein gutes Fernstraßennetz verfügt, welches sich nach Shanghai, in die Provinz Zhejiang und darüberhinaus erstreckt. Es gibt drei Fernreisebusbahnhöfe in der Stadt. Der Busbahnhof im Norden von Suzhou verfügt über die meisten Fernbusverbindungen in die Provinzen Anhui, Hubei, Fujian, Shandong, Jiangxi, und Zhejiang. Alle 20 Minuten fährt ein Bus von diesem Bahnhof nach Shanghai ab.
Eine andere Möglichkeit besteht dadurch, sich mit dem Auto aus der Stadt zu bewegen, denn die Stadt verfügt über die Jiangsu-Shanghai Schnellstraße, die Yangtse Schnellstraße, sowie die Suzhou-Jiaxin-Hangzhou Schnellstraße. Im Jahr 2005 wurde der Äußere Ring der Stadtautobahn fertiggestellt. Durch diese Verkehrsanbindung wird Suzhou an die Kreisstädte Taicang, Kunshan und Changshu angebunden, die vormals in der Peripherie lagen.
Suzhou ist wichtiger Halt auf den Bahnstrecken Peking-Shanghai und Shanghai-Nanjing. Seit der Eröffnung des neuen Bahnhofs im Juli 2010, halten dort Hochgeschwindigkeitszüge der „G“-Klasse. Diese Bahnverbindung bringt die Metropole Shanghai noch näher an die Städte in der Provinz Jiangsu.
Weitere Verbesserungen der Infrastruktur sollen durch den Bau zweier neuer U-Bahn-Linien bewerkstelligt werden. Eine dieser Strecken verläuft von Ost nach West und die andere von Süden nach Norden. Die beiden Strecken befinden sich gerade im Bau und sollen im Jahr 2011 oder 2012 eröffnet werden.
Obwohl Suzhou bei Touristen sehr beliebt ist, verfügt die Stadt nicht über einen eigenen internationalen Flughafen. Man sollte deshalb die internationalen Flughäfen in Shanghai nutzen: Shanghai Pudong und Shanghai Hongqiao. Der internationale Flughafen Shanghai Hongqiao ist 86 Kilometer von Suzhou entfernt und kann durch einen täglich verkehrenden Shuttlebus-Service innerhalb von einer Stunde und 40 Minuten erreicht werden.
Chinas Grand Canal, welcher im Norden Pekings Tong-Bezirk mit den Städten Jiaxing und Hangzhou in der Provinz Zhejiang im Süden verbindet, verläuft auch durch Suzhou und diente für viele Jahre als ein wichtiger Wassertransportweg.
Wirtschaft und Investitionsklima
Suzhous Wirtschaftswachstum in den letzten fünf Jahren war sehr schnell. Auf Kosten von Shanghai beispielsweise wächst Suzhou als Produktionsstandort. Hierbei sind die niedrigen Kosten Suzhous im Vergleich zu Shanghai ein ausschlaggebender Faktor. Das BIP von Suzhou lag im Jahr 2009 bei RMB 774 Milliarden (cirka Euro 83 Milliarden), was einem Wachstum von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im selben Zeitraum kam der Einzelhandel zu einem Umsatz von RMB 155 Milliarden (cirka Euro 16,7 Milliarden).
Um Suzhous Wirtschaftswachstum und Stellung innerhalb der chinesischen Wirtschaft aufrecht zu erhalten, nimmt die Lokalregierung aktiv an der Gestaltung der lokalen Wirtschaftspolitik teil. Die Regierung handelt gemäß marktwirtschaftlicher Regeln.
Auf diese Weise wurde ein Plan vorbereitet um Investoren anzuziehen. Suzhou baut im Gegenteil zu vielen anderen Regionen nicht nur Hardware für Computer, sondern auch Software. Das alles wird durchgeführt um qualitativ hohe Investitionen nach Suzhou anzuziehen. Von Shanghais Wirtschaftswachstum kann Suzhou nur profitieren. Zusätzlich zu den Unternehmen, die von Shanghai nach Suzhou herüberschwappen, weil Shanghai als Produktionsstandort zu teuer ist, gibt es viele Zulieferbetriebe, die in Suzhous Industrieparks und der Gegend um die Stadt angesiedelt sind, die an die Shanghaier Unternehmen liefern, die in Shanghai produzieren.
Suzhou war eine der ersten Städte in der Region mit der sich ausländische Investoren beschäftigten, sobald man eine Produktionsstätte eröffnen wollte. Ein Grund dafür ist die Nähe zu Shanghai. Immer mehr ausländische Investoren eröffnen neue Produktionsstätten in Suzhou, um dadurch in den Genuß niedrigerer Gründstücks- und Arbeitskosten zu gelangen.
Das gesamte Volumen vertraglichen FDIs erhöhte sich von US-Dollar 7,23 Milliarden (cirka Euro 5,04 Milliarden) im Jahr 2001 auf US-Dollar 16,4 Milliarden (cirka Euro 11,4 Milliarden) im Jahr 2008. Das Volumen des genutzten FDIs stieg im selben Zeitraum von US-Dollar 3,02 Milliarden (cirka Euro 2,10 Milliarden) auf US-Dollar 8,13 Milliarden (cirka Euro 5,66 Milliarden). Suzhou ist eine Stadt, die den Plan hat, vom Wirtschaftswachstum in Shanghai zu profitieren. Diese Vorgehensweise hat sich bisher bezahlt gemacht. Viele ausländische Unternehmer in Shanghai, informieren sich zuerst über die Gegebenheiten in Suzhou, bevor sie Überlegungen anstellen anderswo zu investieren. Eine Erweiterung des Geschäfts nach Suzhou bringt den Vorteil, dass man die Shanghaier Büroräumlichkeiten und die Stadt als Standort für Finanz- und andere Dienstleistungen weiter nutzen kann. Ausländische Manager, die schon seit längerer Zeit in Suzhou leben und arbeiten, nahmen Verbesserungen der Lebensqualität, die innerhalb der letzten drei Jahre eintraten, wohlwollend zur Kenntnis. Deshalb steht weiteren eventuellen Umzügen nichts im Wege.
Suzhou verfügt über 25 Universitäten, 70 Forschungseinrichtugen und jedes Jahr schließen dort mehr als 50.000 Studenten ihr Studium ab. Diese gut ausgebildeten Arbeitskräfte werden benötigt um die ehrgeizige Weiterentwicklung der Industrien in Suzhou voranzutreiben.
In der nächsten Woche beschäftigt sich der zweite Teil mit den zwei Industrieparks SIP und SND, sowie den umliegenden Kreisstädten Taicang und Wujiang.
Hier können Sie den 2. Teil und 3. Teil lesen.
Das Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates verfügt über ein Büro in Suzhou. Falls Sie daran Interesse haben, den Investitionsstandort besser kennenzulernen, sich dort geschäftlich niederzulassen oder dort schon tätig sind und Hilfe bei Fragen zu Steuer, Unternehmensgründung und Gehaltsabrechnung benötigen, melden Sie sich bitte bei Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) in Suzhou.
Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von dem Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates.
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