Suzhou – „Venedig des Ostens“ bietet großartiges Geschäftsumfeld (2/3)

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01. Juni – Das Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates hat vor kurzem ein Büro in Suzhou eröffnet. Das ist einer von vielen guten Gründen, um den China Briefing Lesern, diese Stadt, die sich sehr um Investitionen aus dem Ausland bemüht und die daher für solche Investitionen über gute Standortbedingungen verfügt, einmal genauer vorzustellen.

Suzhou High-Tech Industrial Development Zone

Diese Suzhou New District (SND) genannte Entwicklungszone wurde 1990 als erster Industriepark Suzhous gegründet und konnte bis 2007 ein Volumen von über US-Dollar 13 Milliarden (cirka Euro 9,04 Milliarden) ausländischer Direktinvestitionen anziehen. Mehr als 40 Unternehmen aus der Fortune 500 Liste haben sich in dieser Entwicklungszone angesiedelt, die sich etwa 5 Kilometer westlich vom Stadtkern Suzhous auf über 100 Quadratkilometer in Richtung des Tai Sees erstreckt. Da vor allem Technologieunternehmen, wie beispielsweise Logitech, Asus, Acer und Canon vor Ort ansässig sind, steuert der SND maßgeblich zur Laptop-, Handy- und Kameraproduktion Chinas bei. Als weiteres Standbein neben der Herstellung von elektronischen Geräten, die ungefähr 45 Prozent aller Investitionen ausmachen, ist auch die Herstellung von Industriegütern sehr wichtig, wie zum Beispiel Maschinen. Unternehmen, wie der Schweizer Hersteller von Industriepumpen Sulzer Pumps, sowie Bombadier aus Kanada, die in Suzhou Motoren für Hochgeschwindigkeitszüge in Europa herstellen, machen den SND zu einem Industriestandort der ersten Güteklasse.

Suzhou Industrial Park (SIP)

Der SIP schließt sich an die Ostseite der Suzhouer Innenstadt an und erstreckt sich über die malerischen Seen Jinji und Dushu bis fast nach Kunshan. Nach seiner Gründung 1994, erfuhr der SIP eine unvergleichliche Entwicklung, die vor allem durch die gezielte Förderung der städtischen Regierung in einer Partnerschaft mit der Regierung des Stadtstaates Singapur vorangetrieben wurde. Diese strategische Partnerschaft zusammen mit dem geographischen Vorteil, der durch die Nähe zu dem als Produktionsstandort immer teurer, aber als  Unternehmenssitz weiter sehr wichtig bleibenden Shanghai entsteht, bieten ein günstiges Umfeld für Investitionen. Nach fast 30 Jahren Entwicklung und einem akkumulierten Volumen von ungefähr US-Dollar 40 Milliarden (cirka Euro 27,8 Milliareden) an Investitionen aus dem Ausland, ist der SIP heute einer der schönsten Industrieparks Chinas mit dem malerischen Jinji See in seiner Mitte. Dort kann man am Abend, entlang der beleuchteten Uferpromenaden, flanieren und spazieren gehen. Unternehmen wie Samsung, Bosch und AMD sind mit Produktionsanlagen dort genauso vertreten, wie Unternehmen aus der IT-Branche, beispielsweise Infosys, oder GlaxoSmithKline aus der Pharmaindustrie.

In den letzten Jahren machte der SIP vor allem durch seine Entwicklung hin zum High-Tech Standort von sich reden. In den vergangenen zwei Jahren hat die Ansiedlung von Investmentfonds, zum Beispiel von Finanzdienstleistern, wie Quam aus Hong Kong oder des chinesisch-israelischen Infinity Private Equity Fund, die sich vor allem auf Investitionen in Zukunftstechnologien spezialisiert haben, die Entwicklung zu einem High-Tech Standort der erste Güteklasse weiter vorangetrieben. Da die Regierung von Suzhou zusätzlich auch die Ansiedlung von neuen Unternehmen aus dem F&E und High-Tech Bereich fördert, ist Suzhou mit seinem SIP mittlerweile zu einem der wichtigsten Standorte geworden für Unternehmungsgründungen von gut ausgebildeten Chinesen, die aus Übersee zurückkehren und dort erfolgreiche Start-ups gründen.

Da Suzhou aufgrund von jährlichen Lohnsteigerungen um die 10 Prozent als Produktionsstandort von Produkten geringer und mittlerer Komplexität immer teurer wird, werden die umliegenden Städte, welche zum Verwaltungsgebiet von Suzhou gehören ebenfalls immer attraktiver. Mit Kunshan als bekannteste county-level city unter der Verwaltung von Suzhou, übersehen Investoren oft die weiteren Möglichkeiten, die sich in den anderen vier Städten befinden, die unter der Verwaltung von Suzhou stehen. Im folgenden bekommen Sie einen Überblick über die aktuellen Möglichkeiten und Entwicklungen in Wujiang, Taicang, Changshu und Zhangjiagang.

 Wujiang (Zahlen von 2007)

Die Stadt liegt Wujiang liegt ungefähr 10 Kilometer südlich von Suzhou direkt zwischen Tai See im Osten und dem kleinen traditionellen Dorf Tonglizhen, das in den letzten Jahren für Touristen zum Geheimtip wurde. Wujiang hat eine exzellente Anbindung an die Infrastruktur im Delta des Yangtse und verfügt über gut ausgebildete Arbeitskräfte, die im Vergleich zu Suzhou sehr günstig sind.

Die Wirtschaft und Infrastruktur ist gut entwickelt und die Herstellung von Computerzubehör, LCDs, Mobiltelefonen, optischen Kabeln und Kabeln verleiht der Stadt die Titel „Stadt der Elektronik”, sowie „Stadt der Kabel”. Des Weiteren sind die Unternehmen in Wujiang die Hauptproduzenten von Seide in China. Mehr als 1/8 der Seidenproduktion Chinas und 1/6 des Exportvolumens von Seide wird in Wujiang hergestellt.

Wujiang verfügt über zwei Industrieparks, die „Jiangsu Wujiang Economic Development Zone”, die direkt am Rande Wujiangs gelegen ist, und die „Jiangsu Wujiang Fenhu Economic Development Zone”, die ungefähr 20 Kilometer südlich von Wujiang direkt an der Autobahn G50 Richtung Shanghai liegt.

Auch der 2006 entstandene „Wujiang Sino-European Industrial Park” im Süden Wujiangs gelegen, bietet für europäische Unternehmen gute Investmentmöglichkeiten.

Taicang (Zahlen von 2008)

Die Stadt Taicang liegt 40 Kilometer von von Shanghai entfernt und 45 Kilometer nordwestlich von Suzhou. Auch der Hafen von Taicang am Ufer des Flusses Yangtse, liegt nur einen Steinwurf weit entfernt und die Region hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung hinter sich, mit wachsender Einwohnerzhalt und konstant hohem Wirtschaftswachstum. Trotz voranschreitender Urbanisierung in den letzten Jahren wird in der Umgebung Taicangs immernoch viel Landwirtschaft betrieben. Die Industrialisierung schreitet allerdings voran und mit dem „German Industrial Park”, einem vor allem für mittelständische deutsche Unternehmen interessanten Industriepark, dem „Taicang Economic Development Area” und dem 2009 eröffneten „Taicang Software Park”, bietet Taicang exzellente Investitionsmöglichkeiten.

Durch eine Kooperation mit der AHK Deutschland und der deutschen Econet China Initiative entsteht gerade ein Trainingszentrum zur Ausbildung von Studenten in spezifischen Fähigkeiten, die zur Herstellung von Produkten benötigt werden. Dieses Gebäude wird sehr energieeffizient gebaut und ist dabei ein weiterer Meilenstein in Taicangs Streben zu einem High-Tech Standort zu werden. Vor allem die Nähe zu Shanghai, von wo aus immer mehr Unternehmen aus, in das nahe gelegene Umland ziehen, hilft Taicang bei diesem Plan.

Changshu (Zahlen von 2007)

Zhangjiagang (Zahlen von 2009)

Das Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates verfügt über ein Büro in Suzhou. Falls Sie daran Interesse haben, den Investitionsstandort besser kennenzulernen, sich dort geschäftlich niederzulassen oder dort schon tätig sind und Hilfe bei Fragen zu Steuer, Unternehmensgründung und Gehaltsabrechnung benötigen, melden Sie sich bitte bei Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) in Suzhou.

Hier können Sie den 1. Teil und 3. Teil dieser Serie lesen.

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von dem Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates.