Mögliche Probleme für die chinesische Wirtschaft

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03. Februar – Die Stimmen, die ein Platzen der Immobilienblase in China befürchten, wurden in den letzten Tagen lauter. So befürchtet der frühere Chefvolkswirt von Morgan Stanley, Andy Xie, dass die Eingriffe der chinesischen Regierung in den Markt, nicht zu der erhofften Beruhigung führen werden. Vielmehr ist er davon überzeugt, dass eine Immobilienkrise nicht mehr abzuwenden ist.

Neben den Problemen auf dem Immobilienmarkt, wird die chinesische Volkswirtschaft noch weitere Probleme lösen.

So hat das starke Wirtschaftswachstum von 10,7 Prozent (viertes Quartal 2009) die Nachfrage nach Rohstoffen weiter gesteigert. Trotz der weltweiten Expansion chinesischer Rohstoffkonzerne könnte es in Zukunft zu Engpässen kommen bei Eisenerz, Öl und Kohle kommen. Daher erwarten Experten noch weitere Käufe von Rechten und Unternehmen der Branche in Brasilien und Zentralasien. Gleichzeitig wird die Überproduktion vieler Produkte zu einem Problem, auf welches die Regierung nun stärker eingehen möchte.

Auf den Kreditmarkt hat die chinesische Regierung im vergangenen Monat verstärkt regulierend eingewirkt. So wurden die Mindestreservevorgaben für Banken angehoben, die Leitzinsen für dreimonatige und einjährige Anleihen erhöht und der zügellosen Kreditvergabe einen Riegel vorgeschoben. In der ersten Januar Woche hatten die chinesischen Geschäftsbanken noch eine Summe von RMB 600 Milliarden (ca. Euro 63 Milliarden) an neuen Krediten vergeben. Es ist zwar in China üblich, dass die Geschäftsbanken sehr große Summen im Januar vergeben, um so ihre Zinserträge für das Bilanzjahr zu verbessern, trotzdem war dies eine Rekordsumme, die so von der Regierung nicht gewollt war. Besonders für Spekulanten, die am Immobilienmarkt investieren möchten, wurden die Kreditbedingungen erschwert. So ist jetzt für den dritten Hypothekenkredit eine Anzahlung von 40 Prozent vorgeschrieben.

Trotz dieser Probleme stehen die Aussichten für das Jahr 2010 gut aus. Ein starkes Wirtschaftswachstum gilt als sicher, auch wenn die Regierung das Wachstum zügeln wird. Sollte China dem Druck der USA und Europas nachgeben und den Yuan aufwerten, wird sich dies auch auf die Außenhandelsbilanz auswirken. Wenn es nach der chinesischen Regierung geht, wird es 2010 trotz allem ein starkes, aber stabiles Wachstum ohne hohe Inflation geben. Es muss sich nun noch zeigen, ob die einzelnen Maßnahmen fruchten.



Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), oder Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com) von der Beratungsfirma Dezan Shira & Associates.

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