Eine Entwicklungsbank für BRICS-Länder

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29. März – DURBAN/BERLIN. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika haben sich bei einem Gipfel im südafrikanischen Durban auf die Gründung einer gemeinsamen Entwicklungsbank geeinigt. Laut OWC wollen die sogenannten BRICS-Staaten damit vor allem Infrastrukturprojekte fördern. Russland sieht die Kooperation zwischen den beteiligten Ländern als Stärkung – sowohl im Handel als auch bei den Investitionen. Details zum Aufbau und zur Arbeitsweise der neuen Bank seien noch nicht klar ausgearbeitet wurden, so der südafrikanische Arbeitsminister Rob Davies. Außerdem sei die Höhe des eingebrachten Startkapitals sowie Vergabe- und Sicherungsmechanismen noch unklar. Auch der Sitz des Instituts ist noch unbestimmt.

Geoffrey Wood, Professor an der britischen Warwick-Universität sieht die BRICS-Bank als ernsthafte Konkurrenz für die Weltbank und die IWF, die derzeit aufgrund der jüngsten Wirtschaftskrisen einen Sparkurs eingeschlagen haben. Zudem würden viele dynamisch wachsende Entwicklungsländer vom Angebot der neuen Bank profitieren. Die Weltbank reagiert gelassen und bot kurz nach der Ankündigung an, die vorhandene Expertise zu teilen, um gemeinsam die Armut in den Entwicklungsländern zu bekämpfen.

Die BRICS-Länder haben sich in den vergangenen Jahren zu einer wichtigen Wirtschaftskraft entwickelt. 40 Prozent der Weltbevölkerung haben ihr Zuhause in einem der fünf Staaten. Zusammen erwirtschaftete das Quintett gemäß den Angaben der WTO im Jahr 2011 rund 17 Prozent des weltweiten BIP. Wladimir Putin fordert jetzt, dieses Potential weiter auszubauen.

Das Bündnis müsse strategische Zusammenarbeit entwickeln und Schlüsselprobleme in der Weltpolitik lösen. In der Abschlusserklärung in Durban erklärten sie sich für Verhandlungen über Nuklearprobleme bereit und warnten vor weiteren Militäraktivitäten im Syrien-Konflikt. Russland gehört allerdings zu den größten Waffenlieferanten Syriens.

Zudem soll eine gemeinsame Ratingagentur, ein Unternehmerrat und ein Einstufungssystems für Universitäten gegründet werden. Darüberhinaus wurde ein Ausfall-Mechanismus diskutiert, falls einer der Partnerländer in eine schwierige Finanzlage geraten würde. 100 Milliarden US-Dollar dick könnte diese Reserve werden. Der überwiegende Anteil soll aus China kommen (41 Milliarden). Russland, Indien und Brasilien wären mit je 18 Milliarden und Südafrika mit fünf Milliarden US-Dollar beteiligt. Weitere Planungen werden bei einem Treffen der BRICS-Finanzminister und Zentralbankchefs verfolgt werden, das im April zeitgleich mit dem G20-Finanzgipfel in Washington stattfindet.

Dieser Artikel wurde ursprünglich auf OWC-Verlag für Außenwirtschaft
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