Die chinesische Handelskammer warnt vor vielfachen Konkurs

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25. Juli – Der Chinesische Bund für Industrie und Handel (ACFIC), die offizielle Kammer für Unternehmen, die nicht im Staatsbesitz befindlich sind, hat die Zentralregierung dazu aufgerufen gegen die Wahrscheinlichkeit eines im Lande grassierenden vielfachen Konkurses chinesischer KMUs vorzugehen. 

In einem klar formulierten Schreiben warnte die Kammer, dass 7,5 Millionen Unternehmen Gefahr laufen könnten als Folge strengerer Kreditvergaberichtlinien und steigenden Kosten für Arbeitnehmer ihre Geschäfte schließen zu müssen. Die Situation wurde im Vergleich mit dem Zeitpunkt zu Beginn der globalen Finanzkrise als „schlimmer“betrachtet. Nach drei Monaten intensiven Betrachten des Geschäfts- und Investitionsumfeldes in China, bereitete die Kammer diese Studie vor. Der ACFIC-Vorsitzende Huang Mengfu, erklärte, dass er diese Studie und ihre Ergebnisse an hochrangige Führer in China weitergereicht hat, der chinesische Premieminister Wen Jiabao ist darin eingeschlossen.

Im Privatbesitz befindliche Unternehmen machen 80 Prozent der gesamten Beschäftigung und 50 Prozent des BIP des Landes aus. Die Provinz Guangdong war in China durch strengere Kreditvergabemaßnahmen am härtesten betroffen. Dadurch sollte nämlich die Billigherstellung unterbunden werden, die in der Provinz sehr weit verbreitet ist. Die Ausbreitung des besorgniserregenden Trends lässt sich allerdings in ganz China beobachten. In der Provinz Zhejiang, südlich von Shanghai, so berichtet die chinesische Tageszeitung „People’s Daily“, mussten von Januar bis April diesen Jahres 7.300 Unternehmen geschlossen werden. Pekings Bemühungen die Inflation auszumerzen und den steigenden Immobilienpreisen Einhalt zu gebieten, führten zu strengeren Richtlinien bei der Kreditvergabe. Das macht es für Unternehmen schwerer an Darlehen zu gelangen. Das betrifft auch Unternehmen, die nachweislich legitime Auslandsaufträge in ihren Büchern aufweisen können. Es ist ihnen nicht möglich, eine Finanzierung für ihre Produktion zu erhalten.  

Maßnahmen, die zur Abhilfe wahrscheinlich im Oktober vorgestellt werden, schließen Steuersenkungen, Subventionen von der Regierung, sowie die Verpflichtung für Banken ein, Darlehen an Unternehmen zu vergeben, die nachweisen können, dass sie Anforderungen zur Finanzierung der Herstellung ihrer Güter gewährleisten können. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass solche Maßnahmen auf ausländische investierte Unternehmen (FIEs) in China ausgeweitet werden, obwohl diese Unternehmen offiziell als chinesische Unternehmen klassifiziert werden. In der Vergangenheit kamen nur einheimische Unternehmen in den Genuss solcher Hilfen, ausländische Unternehmen kamen nur dann in den Genuss von Hilfsmaßnahmen, wenn sie über Vermögenswerte im Land verfügten.       

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von dem Beratungsunternehmen Dezan Shira & Associates.