Chinesischer Kulturschock: Was Deutsche in China verwundert
Das ICC-Portal informiert mit aktuellen Artikeln und zahlreichen Studien über Chinas Wirtschaft und Geschäftskultur. Im Fokus stehen der Business-Knigge China, Marketing in China, interkulturelles Management und deutsch-chinesische Kooperationen. Dieser Beitrag geht auf Besonderheiten in China ein, die auf deutsche Neuankömmlinge etwas befremdlich wirken können.
Chinaland = Wunderland?
Marco Polo (ca. 1254-1324), der es vielleicht gar nicht bis nach China geschafft hatte, beeinflusste mit seinem Bericht über das Reich der Mitte ganz Europa. Dabei hatte er ganz offenbar auch Hörensagen und Phantastereien über China einfließen lassen, um die Leser zu unterhalten und zu schockieren. In Deutschland, sei es in Unterhaltungsliteratur oder in Pressemedien, wird das chinainteressierte Publikum bis heute mit dem Charme, aber auch mit vermeintlich abstoßenden Facetten und skurrilen Seiten des ostasiatischen Riesen angelockt.
Erste Hilfe für den ersten Chinaeinsatz
Viele der Besonderheiten, die im Westen mit China verbunden werden, sind übertrieben dargestellt oder längst kein Thema mehr im Land selbst. Nichtsdestotrotz: Wer es heute wirklich bis ins Reich der Mitte schafft, wird – je nach Aufenthaltsdauer – mit großen kulturellen und sozialen Unterschieden konfrontiert. Schon Geschäftsreisende und Urlauber auf Chinareise, die nur eine kurze Zeit in China bleiben, werden sich über einiges wundern. Ein interkulturelles Training ist nur eine Möglichkeit, sich auf das Leben und Arbeit im Reich der Mitte vorzubereiten. Schon ein wenig Vorwissen kann helfen, um die Eingewöhnung zu erleichtern und größere Missverständnisse fernab der Heimat zu vermeiden:
1. Menschen: Chinas Bevölkerung – an Feiertagen…
Dass Chinas Bevölkerung riesig ist, dürfte den meisten bekannt sein. Hautnah ist es dennoch immer wieder ein besonderes Erlebnis, wie viele Menschen sich auf engem Raum einander vorbei bewegen können. Insbesondere in der Rush Hour sowie an Feiertagen sollte man in öffentlichen Verkehrsmitteln mit einem großen Ansturm rechnen. Die vergleichsweise günstige Fahrt mit dem Taxi kann helfen, ihn zu vermeiden, endet aber oft im Stau.
2. Sprache: 我不会说英语。(„Ich spreche kein Englisch.“)
Es heißt, in Frankreich könnten viele, doch möchte niemand Englisch sprechen – was davon stimmt, sei dahingestellt. In China hat sich das durchschnittliche Englischniveau in den letzten Jahren zwar enorm verbessert, dennoch sollte man im Taxi oder Restaurant nicht erwarten, dass man mit Englisch sehr weit kommt. Unterwegs helfen vor allem Visitenkarten mit den notwendigen Adressen auf Chinesisch.
3. Essen: „In China essen sie Hunde!“
In den verschiedenen Regionen Chinas finden sich auch einige Delikatessen, die beim westlichen Feinschmecker zu Befremden oder gar Ekel führen. Hundefleisch sieht man nur äußerst selten auf dem Tisch, Hühnerfüße in der Suppe kann man demgegenüber durchaus vorfinden. Grundsätzlich wird man in China aber sowohl vegetarisch als auch mit einer Vorliebe für die im Westen üblichen Fleischsorten auf seine Kosten kommen.
4. Soziale Kontakte: „Vitamin B“ auf Chinesisch?
Mittlerweile ist der Begriff Guanxi 关系 (etwa „Beziehungen“) auch im Westen vielen bekannt. Er beschreibt die mehr oder weniger komplizierten, aber immer gleich wichtigen Netzwerke in China. In der Tat helfen die richtigen Kontakte im Reich der Mitte dabei, beruflich und geschäftlich Fuß zu fassen und erfolgreich zu sein. Oft reicht es schon, den Freund eines Freundes zu kennen…
5. Geschenkkultur: „Nur eine Kleinigkeit…“
Im Austausch mit Chinesen wird man schnell merken, wie wichtig kleine Aufmerksamkeiten und größere Geschenke sein können. Die meisten Anlässe unterscheiden sich kaum von westlichen Gewohnheiten, nur dass man in China öfter – z.B. beim Kennenlernen oder bei Besuchen – ein Präsent überreicht und dessen Bedeutung dann bescheiden herunterspielt. Da es einige Tabus, wie etwa Armbanduhren, gibt, sollte man sich vorher von Chinakennern beraten lassen.
6. Höflichkeit: Gesetz der Straße
Ist man in China auf der Straße unterwegs, wundert man sich bisweilen über die rauen Umgangsformen, Schlange stehen kann zur Geduldsprobe werden, Höflichkeiten sucht man oft vergebens. Das Benehmen ändert sich jedoch schlagartig, wenn eine übergeordnete Organisation die Menschen verbindet, die miteinander zu tun haben. In der Universität, der Firma oder der Familie wird Höflichkeit in Sprache und Handeln sehr hervorgehoben. Besonders wichtig ist dabei das Senioritätsprinzip.
Geschäftsessen, Verhandlungen, Konflikte […]
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