China will Erwerb von „grünen Autos“ attraktiver machen
23. November – In den 25 chinesischen Städten, die am Pilotprogramm teilnehmen, sollen Fördermaßnahmen vorgestellt werden, damit sich die Anzahl derjenigen Fahrzeuge auf den Straßen Chinas erhöht, die mit Energie aus erneuerbaren Quellen betrieben werden. Nachdem ein landesweiter Trend einen Rückgang beim Absatz von Autos feststellte – teilweise durch das Zusammenstreichen von Subventionen aus dem letzten Monat für Autos, die mit einem kraftstoffsparenen Antrieb fahren („grüne Autos“), verantwortet – wird erwartet, dass die neue Bestimmung die Nachfrage nach grünen Autos erhöht.
Im Rundschreiben „Circular on Promoting the Pilot Demonstration of Fuel-efficient and New-energy Vehicles (caibanjian [2011] Nr. 149)“, das am 14. Oktober veröffentlicht wurde, riefen das chinesische Finanzministerium (MoF), das Ministerium für Wissenschaft und Technologie (MST), das Ministerium für Industrie- und Informationstechnologie (MIIT) sowie die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) zusammen dazu auf, dass in den verschiedenen Lokalitäten des Pilotprogrammes Anreize geschaffen werden, die eine schnellere Ausbreitung von grünen Automobilen fördern.
Das Rundschreiben fordert von den 25 Städten des Pilotprogramms – das Programm begann im letzten Jahr – dass diese darüber nachdenken, wie man zur Förderung der Nutzung grüner Autos von bestimmten Beschränkungen absehen sowie weitere positive Anreize schaffen kann. Zu solchen Maßnahmen könnten niedrigere Parkgebühren, Energiepreise und Straßengebühren zählen.
Wenn die neuen Maßnahmen in Kraft treten, sollen Käufer von grünen Automobilen in Städten wie Peking, Shanghai, Guangzhou und Dalian dazu in der Lage sein, einfacher und ohne Gebühren an die begehrten Nummernschilder zu gelangen, sowie von Verkehrsbeschränkungen ausgenommen sein. Zusätzlich dazu bedarf es noch dem Aufbau der benötigten Infrastruktur. Die Städte, die an dem Pilotprogramm teilnehmen, werden dazu angehalten, Kapazitäten zu schaffen, damit genügend Ladestationen und Parkfläche für grüne Autos bereit stehen. Bis Ende dieses Jahres will State Grid 75 „Tankstellen“ sowie 6000 Ladestationen für diesen Zweck errichten. Bis zum Jahr 2016 soll die Anzahl dieser Tankstellen auf 400 steigen, bis zum Jahr 2020 sogar auf 10.000, berichtet die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua.
Das neue Rundschreiben deutet auf einen Wandel in der Herangehensweise der chinesischen Regierung hin, demnach sollen restriktive Maßnahmen abgeschafft sowie ein umfassenderes Paket mit langfristigen Förderkonzepten, die sowohl in wirtschaftlichen als auch sozialen Punkten dem Land helfen, eingeführt werden.
„Die aktuellen Maßnahmen (Verkehrsbeschränkungen und das Bietverfahren um Nummernschilder) sind in ihrer Logik als Fördermaßnahmen verdreht”, erklärt Chen Qingtai, Forscher des chinesischen Staatsrats. „Das Unterdrücken einer Nachfrage für Automobile ist keine kluge Entscheidung. Man sollte anstelle dessen mehr Parkplätze und Autobahnen bauen und paralell dazu eine Infrastruktur für grüne Automobile schaffen, welche neueste umweltfreundliche Standards beachtet“.
Ouyang Gaoming, Direktor des „National Laboratory of automotive safety and energy“ an der Pekinger Tsinghua Universität war derselben Meinung wie Chen. Zudem vertritt Ouyang die Auffassung, dass leichte mit elektrizitätbetriebene Fahrzeuge innerhalb der nächsten zehn Jahre einen Trend setzen werden.
Manchmal allerdings zeigt sich die Unsicherheit der verantwortlichen chinesischen Behörden im Umgang mit grünen Autos. Im letzten Monat strichen das MoF, MIIT und NDRC ihr vor zwei Jahren verabschiedetes Paket an Subventionsmöglichkeiten zusammen. Dadurch kommen nun mehr als 70 Prozent der ursprünglich 472 Autotypen für eine Subvention nicht mehr in Frage. Dies war auch ein Grund, warum der Absatz von Pkws im Oktober um 4,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat sank. Seit dem Jahr 2008 war das der stärkste Absatzrückgang.
In einem vor kurzem veröffentlichten Kommentar von Liu Yuanyuan auf der Webseite „Renewable Energy World.com“, hob dieser die unklare Roadmap der chinesischen Regierung als ein Problem hervor, welches dieser Industrie noch einigen Schaden zufügen kann. Liu meint, dass es zwischen den verschiedenen Ministerien und Regierungsorganen noch viele Streitpunkte gibt: Während das MST Fahrzeuge bevorzugt, die nur mit Elektrizität betrieben werden, will das MIIT, dass sowohl rein mit Elektrizität betriebene Fahrzeuge als auch Hybridmodelle eine Behandlung durch die Förderprogramme erfahren.
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