China erhöht den Leitzinssatz

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26. Oktober – Zum ersten Mal seit drei Jahren erhöhte die People’s Bank of China in der letzten Woche die Leitzinsen. Mit Wirkung vom 20. Oktober wurde die Richtgröße um 25 Basispunkte heraufgesetzt. Der Leitzinssatz für Einzahlungen und Kredite stieg damit auf 2,5 beziehungsweise 5,56 Prozent pro Jahr.

Dieser Schritt löste weltweit ein regelrechtes Verramschen von Aktien, Rohstoffen und Devisen aufstrebender Märkte aus. Denn nachdem die Leitzinsen um ein Viertel Prozent angehoben wurden, korrigierten Investoren ihre Erwartungen an Chinas Wachstum nach unten.

Der Zeitpunkt dieser Maßnahme war überraschend. Sie spiegelt jedoch den Willen der Regierung wider, weitere Schritte zur Beruhigung des Immobilienmarktes zu unternehmen und stetiger Inflation vorzubeugen, sagte ein nicht genannter Ökonom gegenüber der staatlichen Zeitung China Daily.

Chinas Handeln könnte bedeuten, dass die stetige aber schrittweise erfolgende Aufwertung des RMB gegenüber dem amerikanischen Dollar eingeschränkt werden soll. Eine Leitzinserhöhung kann, so wie eine Aufwertung der Währung, als Inflationsbremse eingesetzt werden. Höhere Zinsen ermöglichen der Regierung, die eigene Währung gegenüber dem US-Dollar langsamer steigen zu lassen.

Der Aktienindex der Shanghaier Börse stieg in den letzten neun Tagen vor der Einführung der neuen Maßnahme um 16 Prozent, nachdem er die meiste Zeit des Jahres hinter den Erwartungen blieb. Viele befürchten daher, dass die plötzliche Zinserhöhung den Markt negativ beeinflussen wird.

Dass dies einer kalten Dusche für die Märkte gleichkommt, daran ließ Zhang Yuheng keine Zweifel. „Der Anstieg der Zinsen alleine stellt keinen großen Sprung dar, aber die psychologischen Auswirkungen sind schwerwiegender, denn jetzt wurde eine Erwartungshaltung nach weiteren Zinserhöhungen geschaffen,“ kommentierte der Finanzanalyst von Capital Securities in Shanghai gegenüber dem China Daily.

Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von der Beratungsfirma Dezan Shira & Associates.

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