CAFTA, die bevölkerungsreichste regionale Freihandelszone
04. März – Nach einem Jahrzehnt der Vorbereitung hat die CAFTA (China-ASEAN Freihandelsabkommen) am 1. Januar diesen Jahres den Wirtschaftsraum Asien näher zusammengebracht. Das bestehenden Netzwerk aus den 10 Mitgliedstaaten (Brunei, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand, Vietnam) der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN) und China als wichtigste Wirtschaftskraft der Region Asien bilden nun diese neue Freihandelszone.
Nach der europäischen (EWR) und der nordamerikanischen Freihandelszone (NAFTA) ist CAFTA nun die drittgrößte Freihandelszone nach Handelsaufkommen und sogar die größte, wenn es nach der Zahl der Bevölkerung geht. Mit etwa 1,9 Milliarden Menschen umfasst CAFTA also fast ein Drittel der Weltbevölkerung.
Nach Angaben von ACMR-IBISWorld Reports stieg im November 2009 im Vergleich zum selben Monat in 2008 der Export Chinas in die ASEAN-Mitgliedstaaten um knapp 21 Prozent an, während er in die EU und USA um 8 bzw. knapp 2 Prozent fiel.
Für China sind die ASEAN-Mitgliedstaaten wegen ihrer billigen Rohstoffe und Arbeiter sowie der großen Absatzmärkte interessant. Jedoch werden die vier ärmsten ASEAN-Mitgliedstaaten – Kambodscha, Laos, Myanmar und Vietnam – erst 2015 die Handelsbarrieren an das jetzt vereinbarte Niveau angleichen. Die übrigen sechs Mitglieder haben beschlossen 90% aller Produkte von Handelsbarrieren zu befreien. Den CAFTA-Mitgliedsstaaten ist es dennoch vorbehalten, Zölle und Beschränkungen auf dutzende Produkte zu erheben, die sensible Bereiche der jeweiligen Volkswirtschaft ausmachen.
Das Potential, das durch die enorme Bevölkerung dieser Zone gegeben ist, ist natürlich groß. Dieser Anreiz besteht bereits in China und Indien und weitet sich nun auch auf die ASEAN-Mitgliedstaaten aus. Dennoch gibt es laut The Economist Zweifel über die Wirksamkeit des Abkommens. Zum einen wird beführchtet, dass der Wettbewerb aus China zu übermächtig sein könnte. Zum anderen wurde im Abkommen wohl keine Institution geschaffen, die mit mit ausreichender Autorität ausgestattet wurde um Unstimmigkeiten auszuräumen, die gerade durch ungleiche Verhältnisse zwischen Handelspartner entstehen können.
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