China meldet erstes vierteljährliches Handelsbilanzdefizit seit sieben Jahren
18. April – China verbuchte für das erste Quartal 2011 ein Handelsbilanzdefizit von US-Dollar 1,02 Milliarden (cirka Euro 707 Millionen). Das belegen Statistiken, die von Chinas Zollbehörde herausgegeben wurden. Damit weist China zum ersten Mal innerhalb von sieben Jahren eine negative Handelsbilanz auf. Experten fragen sich, ob damit endgültig eine Wende bei der Art des chinesischen Wirtschaftswachstums eingeläutet wurde.
Chinas inländischer Konsum soll nämlich stärker wachsen. Das Land versucht seit einigen Jahren, unabhängiger von seinem starken Exportsektor zu werden. Um die Inflation zu zähmen, wurde der Wert des chinesischen RMB im Vergleich zu anderen Währungen in kleinen Schritten angehoben. Dadurch wollte das Land auch sein Ansehen bei den Mitgliedern der internationalen Gemeinschaft verbessern. Diese hatten die chinesische Regierung nämlich wegen ihrer Kontrolle über den Umtauschkurs des RMB kritisiert. Ein im Vergleich zu anderen Währungen niedrig bewerteter chinesischer RMB beflügelt den starken Exporthandel Chinas. Tatsächliche Gründe für die negative Handelsbilanz, die das Land im ersten Quartal 2011 aufweist, sind die sinkende Nachfrage nach Produkten aus China bei den Konsumenten in den entwickelten Ländern und niedriges Volumen bei den Exporten in das vom Erdbeben und Tsunami betroffene Japan.
All das beweist aber nicht unbedingt, dass tatsächlich eine Wende bei der Art des chinesischen Wirtschaftswachstums eingetreten ist, meint Wang Hu von Guotai Jun’an Securities in Shanghai. Wang vermutet, dass China in den nächsten Monaten weiterhin positive Handelsbilanzen aufweisen wird. Er geht davon aus, dass sich in naher Zukunft die Nachfrage nach chinesischen Produkten in Europa und den USA erholen wird.
Im Hinblick auf die wichtige Rolle, welche Japan für den chinesischen Außenhandel nach dem Erdbeben und Tsunami spielen wird, sind chinesische Experten nicht gänzlich negativ eingestellt, was die Rolle ihres Exportsektor anbetrifft, denn während eine deutlich verlangsamte japanische Wirtschaft im zweiten Quartal des Jahres 2011 erwartet wird, glauben Ökonomen, dass ein Wiederaufbau Japans große Möglichkeiten für hiesige Exporteure bietet.
Bei Fragen zu Wirtschaftsthemen, Steuern, Buchhaltung und Unternehmensgründungen in China kontaktieren Sie bitte Herrn Richard Hoffmann (Richard.Hoffmann@dezshira.com), Herrn Olaf Griese (Olaf.Griese@dezshira.com), oder Herrn Fabian Knopf (Fabian.Knopf@dezshira.com) von dem BeratungsunternehmenDezan Shira & Associates.
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